Hallo, ich bin Miriam!

»An eine Zeit ohne Musik in meinem Leben kann ich mich nicht erinnern. Aber ich erinnere mich an zwei Momente, in denen ich gespürt habe, wie lebendig und selbstwirksam man sich beim Singen fühlen kann.«

Der schwarze Kasten - meine Kindheit mit dem Klavier

Eigentlich komme ich vom Klavier und habe als 5-Jährige meiner 8 Jahre älteren Schwester nachgeeifert, die im Nebenzimmer so wunderbar Bach-Fugen, Mozart- und Beethoven-Sonaten und Chopin-Walzer und -Balladen gespielt hat. Später haben wir uns gemeinsam durch das Repertoire für Klavier-Duo gearbeitet und Preise bei Wettbewerben gewonnen. Das war eine schöne und lehrreiche Zeit, die uns viel Freude bereitet hat.

Das heimische Krippenspiel - Hallelujah!

Mit acht Jahren wurde das Singen ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens. Eine Situation ist mir besonders im Gedächtnis geblieben: im Kindergottesdienst ging es um die Rollenverteilung für das weihnachtliche Krippenspiel. Die Mädchen wollten alle Maria spielen, die Jungen den Josef oder einen der Ochsen. Eine Rolle aber sollte auch singen: das war der Engel. Mir war sofort klar, dass ich unbedingt diesen Engel spielen muss. Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen, mit welcher Freude und welchem Gefühl der Selbstwirksamkeit ich mir die Melodie und den Text des Kirchenliedes, das ich vorher gar nicht kannte, am Klavier selbst beigebracht habe: „Freu dich Erd' und Sternenzelt, halleluja, Gottes Sohn kam in die Welt, halleluja“. Bis heute liebe ich es, Kirchenmusik zu singen, wie man vielleicht in diesem Video sehen kann. Und es sind mit Haydns Schöpfung und Bachs Weihnachtsoratorium noch viele weitere Engel-Partien dazugekommen.

Meine erste CD - Maria Callas - La Divina

Ein zweiter wichtiger Moment war das Hören meiner ersten CD “Maria Callas - la Divina” mit 13 Jahren. So eine Stimme hatte ich noch nie zuvor gehört. Weder im Heidelberger Stadttheater noch in der Konzertreihe des Wieslocher Palatins war so etwa zu hören gewesen. Die offene Emotionalität und Direktheit dieser Stimme waren für mich lange Jahre das absolute non-plus-ultra. Natürlich habe ich mit der Zeit immer mehr Musikstile und Interpret:innen kennengelernt und angefangen, die Dinge für mich einzuordnen. Ich glaube aber, dass die Musik, die man als Teenager hört, einen besonders prägt.

Debüt-CD und Dissertation über Pauline Viardot-García

Als ich während meines Musikstudiums in Berührung mit Kompositionen von Pauline Viardot kam, konnte ich mir nicht vorstellen, dass diese von der gleichen Person stammen. Ich wurde neugierig auf die Person hinter der Musik. Daraufhin habe ich Jahre mit meiner Dissertation, Herausgabe von Noten und Briefen sowie Aufführung und Einspielung von Liedkompositionen verbracht. Als kürzlich bekannt wurde, dass sich das Autograph einer Komposition von Pauline Viardot in Maria Callas’ Nachlass befindet, hat sich für mich ein Kreis geschlossen. Um ein kurzes Feature von BR-Klassik über meine Debüt-CD zu hören, klicken Sie auf das CD-Cover.

Meine wichtigste Eigenschaft: Neugier!

Heute lebe ich als Sängerin, Gesangspädagogin und promovierte Musikwissenschaftlerin in Berlin. Neben dem Singen von Standardrepertoire ist ein Kerngebiet meiner Arbeit, zu Unrecht in Vergessenheit geratene KomponistInnen und ihre Musik (wieder) sicht- und hörbar zu machen. Im Zuge meiner Forschungsarbeiten habe ich mit Neugier und Entdeckergeist zahlreiche Archive und Bibliotheken in Europa und den USA bereist und tue es noch immer… Dabei konnte ich so manch verschollen geglaubte Partitur ausgraben, wie zum Beispiel das „Morgenständchen“ von Johannes Brahms oder Musik, die seit über 100 Jahren nicht mehr erklungen ist.

Aufbauend auf meiner Dissertation zu Pauline Viardot (2014) habe ich zwei CDs mit Liedern der Komponistinnen Pauline Viardot-García (2017) und Clara Schumann (2019) veröffentlicht. Meine Debüt-CD wurde als „CD-Tipp“ von BR-Klassik vorgestellt und zur CD des Monats in der Opernwelt gekürt.

Um die Lieder auch für andere zugänglich zu machen, gebe ich im Verlag Breitkopf & Härtel eine Notenedition mit Vokalkompositionen von Pauline Viardot heraus. Der erste Band ist 2021 erschienen und wurde sogar in der New York Times erwähnt. Seit 2021 unterrichte ich an der Hochschule für Musik und Theater Rostock Gesang und habe Freude daran, mein Wissen und meine Erfahrungen an die nächste Generation weitergeben zu dürfen.

Wollen Sie auf meiner Publikationsliste mehr über meine Veröffentlichungen lesen, dann klicken Sie bitte hier! Ansonsten können Sie mir auch gerne in den Sozialen Netzwerken folgen.

Sie wollen noch mehr über mich wissen? Dann kommt hier der offizielle teil.

Die Sopranistin Miriam Alexandra ist eine vielseitige und international gefragte Opern- und Konzertsängerin. In ihrem Wesen vereinigen sich die deutsche Tiefgründigkeit ihres Vaters und das griechische Temperament ihrer Mutter. Ihre Gesangsausbildung erhielt sie an den Musikhochschulen in Karlsruhe bei Prof. Christiane Hampe (Diplom) und Köln bei Prof. Klesie Kelly (Konzertexamen). Weitere Studien führten sie als Visiting Fellow nach Harvard und Cambridge (UK), wo Prof. Dr. Christoph Wolff und Dr. Martin Ennis ihre Supervisoren waren. Während ihres Studiums war sie Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes, sowohl in der Musiker- als auch in der Promotionsförderung, der Yehudi-Menuhin-Stiftung Live Music Now, des Richard-Wagner-Verbandes Karlsruhe und der Brahmsgesellschaft Baden-Baden. 1. Preise erhielt sie beim Heinrich-Vetter-Wettbewerb und dem Göttinger Händelwettbewerb. Zwischen 2020 und 2022 erhielt sie für ihre Arbeit verschiedene Stipendien des Musikfonds e. V., des Deutschen Musikrats sowie des Berliner Senats.

Während eines Festengagements am Mittelsächsischen Theater erarbeitete sie sich ein umfangreiches, stilistisch weitgefächertes Repertoire, das u. a. Partien wie Susanna (»Die Hochzeit des Figaro«), Gretel (»Hänsel und Gretel«), Sophie (»Rosenkavalier«) und Christel (»Der Vogelhändler«) umfasst. Außerdem sang sie die weibliche Hauptrolle der Mathilde in der deutschen Erstaufführung der verschollen geglaubten Oper »Das Waldmädchen« von Carl Maria von Weber. Das auf legalem Wege nach St. Petersburg gelangte Manuskript durfte sie vor Ort zur Vorbereitung einsehen. Ihr Operndebüt im Alter von 21 Jahren hatte sie in der Rolle der Zerlina an der Kammeroper Frankfurt. Weiterhin sang sie Blonde, Anna Reich, Olympia sowie Belinda (»Dido and Aeneas«) am Cuvilliés-Theater in München sowie auf Gastspielreise in Deutschland und der Schweiz.

Im Konzertfach sang sie mit verschiedenen Experten sowohl der historisch-informierten Aufführungspraxis als auch einer traditionellen Musizierweise. Zu ihren musikalischen Partnern zählen Hansjörg Albrecht und der Münchner Bach-Chor und -Orchester, Claus Bantzer und das Ensemble Resonanz, Ruben Gazarian und das Württembergische Kammerorchester, Raoul Grüneis und die Mittelsächsische Philharmonie, Matthias Grünert und das Ensemble Frauenkirche, Thomas Hengelbrock und seine Balthasar-Neumann-Ensembles, Kay Johannsen und die Stuttgarter Stiftsmusik, Andreas Reuter und der Leipziger Kammerchor, sowie die Robert-Franz-Singakademie und die Staatskapelle Halle, Andreas Spering und seine Capella Augustina. Regelmäßig arbeitet sie mit den Pianisten Jozef De Beenhouwer, Andrej Jussow, Andreas Reuter und Eric Schneider zusammen. Bisher war sie u. a. im Münchner Gasteig und bei Festivals wie den Händelfestspielen Göttingen, den Europäischen Kulturtagen Karlsruhe, den Fränkischen Musiktagen, dem Hohenloher Musiksommer auf Schloss Weikersheim sowie den Bachtagen der Frauenkirche Dresden zu hören.

Neben Standardwerke von Bach, Mozart und Haydn, dem Fauré- und Brahms-Requiem gehören auch abseitige, seltener gespielte Werke wie Carl Heinrich Grauns »Der Tod Jesu«, Arthur Honeggers »Le roi David« oder Werke von zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Komponistinnen, wie z. B. Pauline Viardot, Clara Schumann und Fanny Hensel zu ihrem Repertoire. Sie liebt es, Musik jenseits des musikalischen Kanons aufzuspüren, kennenzulernen und musikalische Schätze zu heben. Dabei verbindet sie für ihre selbstkonzipierten, -moderierten und -inszenierten Liedprogramme wissenschaftliche Expertise mit künstlerisch-persönlicher Ausdruckskraft. Eine Herzensangelegenheit ist ihr die Sängerin und Komponistin Pauline Viardot (1821–1910), für deren Lieder sie sich mit großem Engagement einsetzt. Mit einer Dissertation zu dieser Künstlerin wurde sie 2014 zum Dr. phil. promoviert (Doktorvater: Prof. Dr. Matthias Wiegandt). Ihre Debüt-CD »Deutsche Lieder« von Pauline Viardot erschien 2017 in Kooperation mit Deutschlandradio, hatte ein großes mediales Echo und wurde u. a. als »CD des Monats« in der Fachzeitschrift »Opernwelt« ausgezeichnet. Die CD erregte auch die Aufmerksamkeit von Kammersänger Peter Schreier, der Miriam Alexandra mit einem Liederabend zu seiner (letzten) Schumanniade auf Schloss Reinhardtsgrimma einlud. Im Verlag Breitkopf & Härtel gibt sie eine textkritische Ausgabe von Liedern dieser Komponistin heraus.

2019 wirkte sie an einer Einspielung sämtlicher Lieder von Clara Schumann (1819–1896) mit, die in drei Kategorien für den Opus Klassik nominiert wurde. Daraufhin wurde sie zur Schumann-Botschafterin des Schumann-Netzwerks ernannt. Konzerttourneen mit ihrem Programm »Die zwei ältesten Freundinnen dieses Jahrhunderts – Pauline Viardot und Clara Schumann – eine Künstlerinnenfreundschaft in Briefen und Musik« haben sie bisher u.a. nach Polen, Frankreich, Österreich, Israel, in die Schweiz und die Niederlande geführt.

Ihre musikalische Laufbahn begann Miriam Alexandra mit fünf Jahren mit Klavierunterricht. Als Pianistin war sie sowohl solistisch als auch im Duo vierhändig mit ihrer älteren Schwester Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe. Im Rahmen ihres Schulmusikstudiums dufte sie ihre pianistischen Fähigkeiten in der Klavierklasse von Prof. Kalle Randalu vertiefen. Während ihrer Schulzeit am humanistischen Kurfürst-Friedrich-Gymnasium war sie Mitglied des preisgekrönten Kammerchors.

Seit dem Wintersemester 2021/22 unterrichtet sie selbst an der Hochschule für Musik und Theater in Rostock Gesang.

Wenn Miriam nicht probt oder auf der Bühne steht, erkundet sie mit ihrer Familie auf dem Fahrrad das Umland ihrer Wahlheimat Berlin.

Hier finden Sie meine Publikationsliste.

10 RANDOM facts about me

  • Ich bin Halbgriechin und habe mir vorgenommen das Beste aus beiden Welten herauszupicken – Pünktlichkeit und Temperament?

  • Ich habe mal eine Woche lang jeden Tag acht Stunden meditiert. Das hat mein Leben verändert.

  • Meine Mutter nannte mich früher immer „meine kleine Intellektuelle“.

  • Ich habe eine Schwäche für Nussgebäck.

  • Ich habe in meiner Jugend Preise bei Klavierwettbewerben gewonnen und mag es gar nicht vom Blatt zu spielen.

  • Ich bin Synästhetikerin. Ich sehe beim Musikhören Farben – ganz ohne Drogen.

  • Ich mag es durch leichten Sommerregen zu spazieren, weil der ganz besonders riecht.

  • Bei mir wurde schon mal das Imposter-Syndrom diagnostiziert – bevor ich überhaupt wusste, was das ist.

  • Ich bin in meinem Leben schon zehn Mal umgezogen und habe in Deutschland, Großbritannien und den USA gelebt.

  • Ich glaube an die Wissenschaft. Wenn ich könnte, würde ich den ganzen Tag Studien lesen.

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